… berichtete mir eine Mutter eines 8jährigen Mädchens, dass sie die Nase voll hätte, ihre Tochter jeden Morgen antreiben zu müssen. Mehrmaliges Wecken, antreiben damit sie sich anzieht, damit sie mit dem Frühstück fertig wird, damit sie sich wäscht, Zähne putzt und damit sie pünktlich aus dem Haus und somit pünktlich zur Schule kommt. Schon oft hätte die Mutter mit ihrer Tochter darüber gesprochen, aber nichts hatte sich geändert. Und das, obwohl die Tochter auch genervt davon war, dauernd angetrieben zu werden.
Da Kinder nicht in die Selbstverantwortung gehen, solange die Eltern die Verantwortung für deren Handeln übernehmen, sagte ich der Mutter, sie solle doch einfach aufhören ihre Tochter anzutreiben.
Es kam ein Moment Schweigen und dann meinte die Mutter das würde nicht gehen, weil die Tochter dann zu spät in die Schule kommen würde.
Meine Frage, ob die Tochter denn pünktlich sein möchte und ihr das wichtig sei, bejahte die Mutter. Es sei ihr voll allem wichtig, weil sie sich auf dem Schulweg mit einer Freundin treffe, da sie nicht alleine gehen wolle.
Der Mutter gelang es in der nächsten Zeit ihrer Tochter klarzumachen, dass sie es doch sei, die pünktlich los wolle und deshalb habe sie auch ab sofort die Verantwortung dafür. Wenn sie morgens rumtrödelt, hat es zur Folge, dass sie alleine gehen muss und schlimmstenfalls zu spät in der Schule ist. Die Folgen dafür wiederum( evtl. Peinlichkeit vor der Klasse oder Ärger vom Lehrer) müsse sie dann auch selbst tragen.
Die Mutter gibt zwar noch etwas zeitlichen Rahmen vor, aber sie treibt ihre Tochter nicht mehr an. Es funktioniert jetzt schon in der dritten Woche…